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1307. November 29. Striegau.

tercio kal. Dec.

Beatrix, Herzogin von Schlesien und Herrin in Stregonio (Striegau), schenkt, nachdem sie zu Ehren Gottes, der glorreichen Jungfrau Maria, des heil. Kreuzes und des Apostels Andreas zum Heil der Seelen ihrer Vorgänger und speziell der ihres Gemahles weiland Herzog Bol(kos) ein Nonnenkloster innerhalb der Mauern der Stadt Stregun gestiftet, erbaut und dotirt hat (vgl. o. 1305 März 16), nun, um die Nonnen vor Mangel zu schützen, mit Zustimmung ihrer Kinder denselben ein Allod von 5 Hufen, 22 Mark (das Zahlzeichen im Or. nicht zweifellos) Zins in den Dörfern Stanewicz (Stanowitz) und Cirla (Zirlau), 2 Mühlen 8 Räder habend nahe der Stadt, das Patronatsrecht in Nova ecclesia (Neukirch) prope Schonow (Schönau), quod ad XXX marcas se exstendit, den herzoglichen Fischteich bei Striegau cum parte silve nostre que volgariter Serner nuncupatur (das Bresl. Staatsarch. besitzt F. Schweidn. I, 85 a ein Aktenstück über den Sernerwald 1453-1630).

O. Z.


Abgedr. bei Heyne Bisth. Breslau I, 976 nicht aus dem Or. und mit den vorstehend hervorgehobenen Unrichtigkeiten. Deutsche Uebersetzung aus Heyne bei Filla Chronik der Stadt Striegau S. 17. Or. im Bresl. Staatsarch., Striegau Benediktinerinnen 3; an Pergamentstreifen die Siegel der Ausstellerin und ihres ältesten Sohnes Bernhard; das erstere Siegel stellt die Herzogin auf einem mit Kissen belegten Sessel thronend dar, in der Rechten den bei Pfotenhauer Schles. Siegel A Taf. III. No. 20 abgebildeten Helm ihres verstorbenen Gemahls, in der Linken einen mit einem sogen. Flugbrett verzierten Helm haltend, die Umschrift lautet: S . BEATRICIS DEI . GRA . DVCISSE SLESIE; das kleine Rücksiegel zeigt den bei Pfotenhauer a. a. O. No. 18 dargestellten Helm und die Umschrift S . BEATRICIS DVCISSE SLI.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.